14. Juni 2023 / Aus aller Welt

Umweltbundesamt: Feinstaub macht Waldbrand-Rauch gefährlich

Ob weit weg in Kanada oder hierzulande in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: An einigen Orten sorgten Waldbrände zuletzt für Aufsehen. Wie gefährlich ist der Rauch für die Gesundheit?

Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen.
von dpa

Die wesentliche Gesundheitsgefahr von Waldbrand-Rauch entsteht laut Umweltbundesamt (Uba) durch eine Belastung mit Feinstaub.

Besonders sehr kleinen Partikeln (PM 2,5) komme eine hohe gesundheitliche Bedeutung zu, weil sie sehr tief in die Lunge eindringen und dort Schäden verursachen könnten, teilte das Umweltbundesamt (Uba) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Diese betreffen vor allen Dingen die Lunge, aber auch das Herz-Kreislaufsystem.» Sehr feine Partikel könnten auch in das Blut übergehen und so prinzipiell alle Organe erreichen.

Entzündungen in Körperzellen

Insgesamt führe Feinstaub zu einer erhöhten Sterblichkeit, erklärte Deutschlands zentrale Umweltbehörde weiter. Die Partikel lösten Entzündungen und Stress in den Zellen des menschlichen Körpers aus. «Hält dies über einen längeren Zeitraum an, kann es zu Erkrankungen führen.» Eine kurzfristige, also Stunden oder Tage andauernde hohe Belastung führe unter anderem zu Bluthochdruck und Krankenhaus- und Notfalleinweisungen, meist aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen.

Je nach Art des Brandes können nach Uba-Angaben bei Waldbränden noch viele weitere Schadstoffe wie Methan und Stickstoffdioxide entstehen und verbreitet werden. Die Belastung hänge etwa davon ab, ob die Umgebung schadstoffbelastet ist oder nicht und ob etwa neben Wald auch noch Häuser, Lagerhallen, Maschinen, Autos oder Munition brennen. Auch Dioxine und Schwermetalle wie Quecksilber und Blei könnten, angelagert an Feinstaubpartikel, im Rauch enthalten sein. Hohe Luftverschmutzung durch Waldbrände ist dem Uba zufolge teils auch in größerer Entfernung zum Brandherd messbar.

Akute Rauchvergiftungen eher selten

«Verschiedene Studien deuten auf Zusammenhänge zwischen Atemwegsreizungen, verminderter Lungenfunktion, Verschlechterung vorbestehender Krankheiten wie Asthma oder chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) oder vermehrten Herzinfarkten in Waldbrandgebieten hin», schreibt das Uba weiter. Zudem gebe es Hinweise, dass Waldbrände, die in den späteren Monaten der Schwangerschaft auftreten, bei Neugeborenen etwa zu einem niedrigeren Geburtsgewicht und Frühgeburt führen könnten.

Akute gesundheitliche Wirkungen sind laut Uba abhängig davon, wie lange die Belastung anhält und wie hoch sie ausfällt. Akute Rauchvergiftungen seien eher selten, weil sich Partikel und Gase bei solchen Bränden eher schnell in der Atmosphäre verteilten. Werde heiße Luft eingeatmet, könne es zu Verbrennungen vor allem der oberen Atemwege kommen. Verschiedene eingeatmete Schadstoffe könnten zu lokalen Entzündungsreaktionen mit Gewebeschwellungen führen, so dass Atmung und Lungenfunktion deutlich eingeschränkt sein könnten. Eine häufige Todesursache sei das Einatmen giftiger Gase wie Kohlenmonoxid. Je weiter man vom brennenden Bereich entfernt sei, desto unwahrscheinlicher würden akute gesundheitliche Wirkungen.


Bildnachweis: © Thomas Schulz/dpa
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