24. Januar 2024 / Rheinisch-Bergischer Kreis

Rekordstreik der GDL setzt Bahnverkehr für 136 Stunden lahm

Pendler und Autofahrer müssen in den nächsten Tagen viel Geduld mitbringen: Der Bahnverkehr ist bis Montag fast vollständig lahmgelegt.

Bergisches Land (dpa) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) unter der Leitung von Claus Weselsky ruft zu einem beispiellos langen Streik im Personenverkehr auf. Die Aktion erstreckt sich über 136 Stunden und markiert damit einen Höhepunkt während Weselskys Amtszeit. Dieser Rekordstreik übertrifft sogar den bisherigen Ausstand von 127 Stunden im Jahr 2015 und wird erhebliche Auswirkungen auf Pendler und Wochenendausflügler haben.

Erster Streik über ein komplettes Wochenende hinweg

Der Arbeitskampf, der heute um 2:00 Uhr begann und bis Montagabend 18:00 Uhr dauert, ist der vierte im laufenden Tarifkonflikt. Bemerkenswert ist, dass dies der erste Streik ist, der sich über ein gesamtes Wochenende erstreckt. Bereits am Dienstagabend startet der Streik im Güterverkehr, was zu zusätzlichen Herausforderungen führen wird.

Deutsche Bahn kündigt Notfahrplan an, verzichtet jedoch auf rechtliche Schritte

Die Deutsche Bahn plant einen Notfahrplan mit deutlich reduziertem Angebot, was erneut zu Tausenden von Ausfällen führen wird. Im Unterschied zu vorherigen Streiks plant die Bahn dieses Mal jedoch keine rechtlichen Schritte gegen den Arbeitskampf. Das Unternehmen gibt bekannt: "Eine einstweilige Verfügung zu erwirken ist nach rechtlicher Prüfung aktuell nicht geplant."

Weselsky verteidigt Streik mit Blick auf Bahnangebot

GDL-Chef Claus Weselsky verteidigt den außergewöhnlich langen Streik mit Verweis auf das jüngste Angebot der Deutschen Bahn, das seinen Forderungen nicht entspricht. Die Auseinandersetzung zwischen GDL und Bahnchef Richard Lutz verschärft sich, wobei Weselsky weitere Zugeständnisse seitens der Bahn fordert.

Bundesverkehrsminister Wissing äußert "null Verständnis" für den Streik

Bundesverkehrsminister Volker Wissing zeigt sich besorgt über die eskalierende Tarifauseinandersetzung und äußert "null Verständnis" für die aktuelle Streikdauer. Der Konflikt zwischen Bahn und GDL nimmt nach Ansicht von Wissing destruktive Züge an.

Aussichtslose Verhandlungssituation und keine Schlichtung in Sicht

Die Aussicht auf eine baldige Beilegung des Konflikts und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch sind derzeit ungewiss. Weselsky knüpft die Wiederaufnahme von Gesprächen an weitere Zugeständnisse bei seiner Kernforderung: der Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Eine Schlichtung lehnt er weiterhin ab.

Kritik an Bahnangebot und Streikdauer

Die Bahn macht ein neues Angebot, das eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 37 Stunden ab Januar 2026 vorsieht. Weselsky lehnt dies ab, da die Bahn das Angebot an die Verfügbarkeit von ausreichend Personal knüpft. Kritiker bemängeln die unverhältnismäßig lange Streikdauer und den Mangel an Verhandlungsbereitschaft seitens der GDL.

Weiterhin keine Verhandlungen seit November und mögliche unbefristete Streiks

Der Tarifkonflikt dauert seit Anfang November an, und seit dem 24. November wurden keine Verhandlungen mehr geführt. Nach einer Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern sind auch unbefristete Streiks möglich, was die Unsicherheit im Bahnverkehr weiter verstärkt.

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Partner News

Am 01.09.2024 haben wir für euch einiges zu bieten: XXL Hüpfburg, Parcours, Beratung, tolle Give aways & mega viel Spaß für die ganze Familie!

weiterlesen...
Bergisch Gladbach

Das Programm für das Veedelsfest in Refrath am 31.08.2024 steht! Endecke jetzt alle Highlights des Festes in unserer Übersicht!

weiterlesen...
Rheinisch-Bergischer Kreis

Entdecke „Burscheid liest“: Eine Woche voller Lesungen, Workshops und Events rund um Literatur vom 1. bis 8. September 2024

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Hunderttausende feiern in München bei wolkenlosem Himmel auf dem Oktoberfest. Attraktion am zweiten Tag: Der sieben Kilometer lange Trachtenzug.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Ein schlimmer Unfall überschattet eine Zirkusvorstellung in Oberbayern. Eine Akrobatin will ein Kunststück aufführen und stürzt aus etwa sechs Metern Höhe ab.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Rheinisch-Bergischer Kreis

Am 22. September 2024 findet zum vierten mal das Erntedankfest der Nachhaltigkeit auf den Turmhof in Rösrath von 11 bis 17 Uhr statt.

weiterlesen...
Rheinisch-Bergischer Kreis

Das neue Netzwerk stärkt den Kinderschutz durch Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern, Fachkräften und Institutionen im Rheinisch-Bergischen Kreis

weiterlesen...