Neues Interkommunales Netzwerk für verbesserten Kinderschutz gegründet
Am 4. September 2024 wurde unter dem Motto #gemeinsamschützen das interkommunale Netzwerk Kinderschutz im Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach offiziell gegründet. Das Jugendamt der Stadt Bergisch Gladbach und das Kreisjugendamt des Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK) luden zur Gründungsveranstaltung ein, um die Zusammenarbeit und den Austausch im Kinderschutz nachhaltig zu verbessern.
Stärkung der Zusammenarbeit im Kinderschutz
Sabine Hellwig vom Stadtjugendamt Bergisch Gladbach und Thomas Straßer vom Kreisjugendamt RBK eröffneten die Veranstaltung. Beide betonten in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung des neuen Netzwerks: „Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Kommunen und Akteuren im Kinderschutz zu fördern und nachhaltig zu stärken.“ Dieser Ansatz wird durch Frau Volmer vom Landesjugendamt in ihrem Vortrag zum Landeskinderschutzgesetz unterstützt, das die Bedeutung solcher Netzwerke hervorhebt.
Netzwerkkoordinatoren unterstützen die Weiterentwicklung
Die Koordination des Netzwerks übernehmen Anna Voßwinkel (Jugendamt Bergisch Gladbach) und Ingeborg Sahm (Kreisjugendamt). Beide verfügen über umfangreiche Berufserfahrung im Kinderschutz und werden das Netzwerk fachlich unterstützen, Fortbildungen anbieten und für einen kontinuierlichen Informationsfluss sorgen. Sie freuen sich auf die Aufgabe, das interdisziplinäre Fachnetzwerk aufzubauen und weiterzuentwickeln.
Fachkräfte bündeln Wissen und Ressourcen
Das Netzwerk umfasst etwa 60 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen, darunter Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Justiz und Polizei. Diese Fachkräfte übernehmen eine Multiplikatoren-Rolle und stimmen ihre Aufgaben und Zuständigkeiten im Kinderschutz ab. Den Auftakt bildete der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) beider Jugendämter, der Einblicke in seine Aufgaben bei Kindeswohlgefährdungen und in die Hilfsangebote für Familien gab.
Ziele des Netzwerks: Bessere Strukturen und Verfahren im Kinderschutz
Ein zentrales Ziel des Netzwerks ist die strukturelle Vernetzung der Akteure im Kinderschutz, um Absprachen zum Vorgehen bei möglichen Kindeswohlgefährdungen zu optimieren. Hierbei werden die gesetzlichen Vorgaben strikt berücksichtigt. Zusätzlich wird Transparenz über Melde- und Informationswege geschaffen, um Gefährdungsmeldungen schneller und effektiver bearbeiten zu können. Das Ziel ist eine bessere Verzahnung der verschiedenen Akteure im Kinderschutz, um den Schutz von Kindern noch wirksamer zu gestalten.
Information der Öffentlichkeit
Neben der internen Optimierung der Zusammenarbeit hat sich das Netzwerk auch das Ziel gesetzt, die Bürgerinnen und Bürger über die bestehenden Strukturen, Verfahren und Ansprechpersonen im Kinderschutz aufzuklären.
Hintergrund: Landeskinderschutzgesetz und die Relevanz des Netzwerks
Die Gründung des Netzwerks basiert auf den Anforderungen des im Jahr 2022 in Kraft getretenen Landeskinderschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen. Dieses Gesetz ist eine Reaktion auf mehrere bekannt gewordene Fälle von sexualisierter Gewalt an Kindern, wie beispielsweise in Lügde und Bergisch Gladbach. Das interdisziplinäre Netzwerk soll die Qualität und Abstimmung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen im Kinderschutz stärken.
Interkommunale Zusammenarbeit für mehr Sicherheit
Das Jugendamt der Stadt Bergisch Gladbach und das Kreisjugendamt für Burscheid, Kürten und Odenthal bündeln in diesem Netzwerk ihre Ressourcen und ihr Wissen. Ziel ist es, über Gemeindegrenzen hinweg gemeinsame Qualitätsstandards zu entwickeln und eine sichere Umgebung für alle Kinder zu schaffen.