Rettet den Marscheider Wald: Ein Appell für den Erhalt unserer Natur und Landwirtschaft
Vor Kurzem wurden wir über Instagram von einem engagierten Follower kontaktiert, der uns auf ein dringendes Anliegen aufmerksam machte. Nach einem Austausch per E-Mail mit der betroffenen Familie bat diese uns um Unterstützung und die Veröffentlichung ihrer Geschichte. Es geht um den Erhalt des Marscheider Waldes in Wuppertal und den Schutz landwirtschaftlicher Flächen, die durch eine geplante Umnutzung bedroht sind. Hier ist ihr Appell, der uns tief berührt hat.
Die Bedrohung durch Umnutzung
Im Bereich Jägerhaus/Linde in Wuppertal steht eine drastische Veränderung bevor. Die Stadt Wuppertal prüft derzeit die Umnutzung von überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen, um dort möglicherweise ein neues Gewerbegebiet zu errichten. Laut einem Konzept der Bezirksregierung Düsseldorf aus dem Jahr 2023 besteht in Wuppertal ein rechnerisches Defizit von 120 Hektar Gewerbeflächen. Deshalb hat die Stadtverwaltung sechs potenzielle Standorte untersucht, darunter auch das Gebiet Jägerhaus/Linde.
Was dabei jedoch nicht berücksichtigt wurde: Die Eigentümer der betroffenen Flächen, die plötzlich und ohne Vorwarnung erfahren mussten, dass ihre Grundstücke „in den Fokus städtebaulicher Überlegungen gerückt“ sind.
Ein Hof in Gefahr
Eine dieser Flächen gehört einer Familie, die seit Generationen in der Landwirtschaft tätig ist. Am 10. Mai 2024 erhielt die Familie einen Brief von der Stadt Wuppertal mit der Nachricht, dass rund 20 Hektar ihrer landwirtschaftlich genutzten Flächen im Visier der Planer stehen. Das sind etwa 75 % der Flächen, die der Hof für seine Existenz benötigt. Besonders dramatisch: Die Tochter der Familie studiert Agrarmanagement und plant, den Hof in Zukunft weiterzuführen. Doch diese Pläne könnten durch die möglichen Gewerbegebiete zerstört werden.
Petition für den Erhalt des Marscheider Waldes
Am 4. Juni 2024 startete die Familie eine Petition, um auf ihre Situation und die Bedrohung des gesamten Gebiets aufmerksam zu machen. Der Marscheider Wald ist nicht nur ein landwirtschaftliches Gebiet, sondern auch ein beliebtes Naherholungsgebiet mit hoher ökologischer Bedeutung. Eine Umwandlung in ein Gewerbegebiet hätte weitreichende Folgen – für die Natur, die Tierwelt und die Lebensqualität der Anwohner.
Die Gefahren der geplanten Bebauung
- Verlust von Erholungsflächen: Der Marscheider Wald ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Reiter. Die unberührte Natur bietet Ruhe und Erholung, die durch eine Bebauung unwiederbringlich verloren gehen könnte.
- Zunahme der Verkehrsbelastung: Die Nähe zur A1 und A46 mag für ein Gewerbegebiet attraktiv erscheinen, doch die bestehenden Straßen sind bereits stark überlastet. Eine zusätzliche Verkehrsbelastung würde die Situation weiter verschärfen und die Lebensqualität der Anwohner deutlich beeinträchtigen.
- Bedrohung der Tierwelt: Der Marscheider Wald ist ein geschütztes Landschaftsschutzgebiet und Heimat vieler Tierarten, darunter Rehe, Füchse, Wildschweine und zahlreiche Vogelarten. Eine Bebauung würde ihren Lebensraum zerstören und das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören.
- Gefährdung der lokalen Landwirtschaft: Die geplante Umnutzung würde nicht nur diesen einen Hof, sondern mehrere landwirtschaftliche Betriebe in der Region gefährden. Flächen, die seit über 100 Jahren im Familienbesitz sind, könnten für immer verloren gehen.
Warum diese Bebauung keine Lösung ist
Die Stadt Wuppertal selbst hat in einer Machbarkeitsstudie verschiedene Herausforderungen der geplanten Bebauung erkannt. Dazu gehören die starke Topografie des Geländes und die Entwässerungsprobleme. Zudem könnte nur ein kleiner Teil der Flächen tatsächlich bebaut werden, was die Kosten und den Nutzen des Projekts infrage stellt.
Ein bewegender Aufruf
Die Familie fordert die Stadt Wuppertal und die Bezirksvertretung Ronsdorf dringend auf, das Gebiet Jägerhaus/Linde von der Liste möglicher Gewerbeflächen zu streichen. Der Marscheider Wald und die damit verbundene Landwirtschaft müssen geschützt werden.
"Schützt mit euer Unterschrift unser Naherholungsgebiet und bewahrt die Natur Wuppertals für zukünftige Generationen! Weitere Informationen zur Petition und zur Unterstützung findet Ihr unter [Change ORG]. Lasst uns gemeinsam für den Erhalt unserer Natur und Landwirtschaft kämpfen!"