Die Lage in den Waldbrandgebieten in Mecklenburg-Vorpommern entspannt sich. Die rund 160 Einwohner der Ortschaft Volzrade bei Lübtheen südöstlich von Schwerin konnten am Mittwochnachmittag nach kurzer Verzögerung wegen einer neuen Rauchentwicklung in ihre Häuser zurückkehren. Derweil entfachten die Feuer auch eine Debatte um die Verbesserung der Brandbekämpfung auf munitionsbelastetem Gebiet. Die Volzrader hatten am Montagabend ihre Wohnungen verlassen müssen, nachdem der Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen bis auf 800 Meter an das Dorf herangerückt war. Immer wieder gab es Explosionen alter Munition. Am Dienstag konnten die Flammen 500 Meter vor dem Ort aufgehalten werden. Landrat Stefan Sternberg (SPD) sagte, der Boden zwischen dem Brandgebiet und dem Dorf sei gut gewässert, so dass keine Gefahr mehr bestehe. Auch das Feuer in der rund 30 Kilometer entfernten Viezer Heide bei Hagenow - auch dies ein ehemaliges, munitionsverseuchtes Militärgelände - ist eingedämmt. Ein Panzer der Bundeswehr schob breite Brandschutzstreifen um den Waldbrand frei, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dort sind den Angaben zufolge 47 Hektar betroffen. Die Lage habe sich so weit stabilisiert, dass das Gebiet voraussichtlich am Mittwochabend an die Stadt und die anderen Eigentümer übergeben werden könne, sagte Sternberg. Die angrenzende Bundesstraße 321 wurde am Mittag wieder freigegeben. Die großen Waldbrände lösten eine Debatte über eine bessere Bekämpfung der Feuer auf munitionsbelasteten Gebieten aus. Das brandenburgische Innenministerium will neue Spezialfahrzeuge anschaffen, zudem dringen die Koalitionsfraktionen auf den Aufbau eines geplanten Waldbrandschutz-Kompetenzzentrums. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine stärkere Unterstützung des Bundes etwa bei der Räumung von Munition auf ehemaligen Militärgebieten und die Einrichtung von Taskforces zur Brandbekämpfung. Derweil ist in Hessen am dritten Tag seit Ausbruch eines Waldbrands am dritthöchsten Taunusgipfel - dem Altkönig - ein Ende des Feuerwehreinsatzes nicht abzusehen. «Das wird noch eine Weile dauern», sagte Kreissprecher Alexander Wächtershäuser. Bei einem Waldbrand bei Mielkendorf in Schleswig-Holstein dauerten die Nachlöscharbeiten am Mittwochmorgen noch an. Laut Polizei sind die Einsatzkräfte derzeit damit beschäftigt, neue Glutnester zu finden und zu löschen. Auch in der Südwestpfalz kämpft die Feuerwehr weiter gegen einen Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben. Das Feuer im Waldgebiet im brandenburgischen Jüterbog südlich von Berlin ist am Mittwoch zwei Wochen nach Ausbruch des Brandes erloschen. Das sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Antje Wurz. Die Stiftung ist Eigentümerin des Gebietes. Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Pausen zwischen Niederschlagsereignissen werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.Debatte um Verbesserung der Brandbekämpfung
Brände im Taunus und in Schleswig-Holstein
Feuer in Jüterbog erloschen
Bildnachweis: © Steven Hutchings/TNN/dpa
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Waldbrände in MV - Lage entspannt sich
An mehreren Orten in Deutschland kämpfen die Feuerwehren noch gegen Flammen und Glutnester. In den Waldbrandgebieten in Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Lage derweil etwas entspannt.
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