Vögel, die Joggerinnen und Jogger angreifen - davon liest man immer wieder. Fachleuten zufolge kann sowas im Frühjahr und Sommer passieren, ist aber eher selten. «In der Regel ist es darin begründet, dass sie ihre Brut oder Jungvögel verteidigen wollen», sagt Martin Rümmler vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin. Vor allem von Greifvögeln wie dem Mäusebussard und von Krähen sei solches Verhalten bekannt. Erst in der vergangenen Woche hatte die Stadt Potsdam vor einem brütenden Mäusebussard in einem kleinen Waldgebiet gewarnt, der Sportlerinnen und Sportler angreife, wenn sie seinem Horst zu nahe kommen. Fälle wie diese landen schnell in den Schlagzeilen. Sie sind aber nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Hilpoltstein die Ausnahme. Allein in Bayern brüten demzufolge um die 16.000 Mäusebussard-Paare. Jedes Jahr komme es aber nur zu wenigen Dutzend Angriffen. «Mäusebussarde greifen Menschen nicht aus Aggressivität an, sondern nur zur Abwehr einer vermeintlichen Bedrohung für ihre Brut», erläutert LBV-Sprecherin Stefanie Bernhardt. «Als Bedrohung werden dabei schneller bewegte Objekte wahrgenommen, vor allem Jogger, wesentlich seltener auch einmal Fahrradfahrer, ausnahmsweise auch einmal Spaziergänger.» Besonders kritisch sei die Phase, wenn die Jungvögel das Nest verließen und sich noch sehr ungeschickt bewegten. Um ihren Nachwuchs zu verteidigen, fliegen Elternvögel laut Rümmler dann Scheinangriffe. Es seien also keine echten Angriffe. «Die Vögel begeben sich selbst in Gefahr, wenn sie Kontakt aufnehmen. Deshalb sind sie dabei sehr vorsichtig.» Im Normalfall komme es nur zu Kratzern, wenn der Bussard unbeabsichtigt den Kopf eines Menschen streife. Die beiden Fachleute raten Freizeitsportlern deshalb, zum Schutz eine Kopfbedeckung zu tragen und einen großen Bogen um Nester zu machen. Oft warnten bereits Schilder im Umkreis einiger Horste vor möglichen Attacken, sagt Bernhard. Wälder generell zu meiden, sei unnötig, da sich nur wenige Vögel angriffslustig verhielten. Im Fall einer Attacke sollte man demnach am besten einen langen Stock, einen Regenschirm oder Ähnliches in die Höhe halten. Die Angriffe erfolgten meist auf den höchsten Punkt des Körpers – oder eben auf dessen Verlängerung, also den Stock, sagt Bernhardt.Elternvögel fliegen Scheinangriffe
Bildnachweis: © Felix Kästle/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Vogel-Angriffe auf Menschen sind eher selten
Wenn Vögel Menschen angreifen, denken viele gleich an Hitchcocks Horrorfilm «Die Vögel». Aggressiv sind Vögel aber nicht. Sie verteidigen nur ihren Nachwuchs. Und man kann sich schützen.
Meistgelesene Artikel
Am 01.09.2024 haben wir für euch einiges zu bieten: XXL Hüpfburg, Parcours, Beratung, tolle Give aways & mega viel Spaß für die ganze Familie!
- 23. August 2024
Das Veedelsfest in Refrath
Das Programm für das Veedelsfest in Refrath am 31.08.2024 steht! Endecke jetzt alle Highlights des Festes in unserer Übersicht!
- 28. August 2024
„Burscheid liest“: Eine Woche voller Literatur und Lesefreude
Entdecke „Burscheid liest“: Eine Woche voller Lesungen, Workshops und Events rund um Literatur vom 1. bis 8. September 2024
Neueste Artikel
- 22. September 2024
Drei Tote bei Gasexplosion nahe Neapel
Ein enormer Knall am Morgen, dann liegt ein Wohnhaus in Trümmern. Vermutet wird als Auslöser eine Gasflasche. Betroffen ist eine Familie - vom Jüngsten, erst zwei, bis zur 80 Jahre alten Großmutter.
- 22. September 2024
Iran: Über 50 Tote nach Gasexplosion befürchtet
Erneut sorgt ein Gasleck im Iran für eine Katastrophe. In einem Kohlebergwerk kommen mindestens 34 Arbeiter ums Leben. Die Opferzahl dürfte laut Angaben des Innenministers noch deutlich ansteigen.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 22. September 2024
Drei Tote bei Gasexplosion nahe Neapel
Ein enormer Knall am Morgen, dann liegt ein Wohnhaus in Trümmern. Vermutet wird als Auslöser eine Gasflasche. Betroffen ist eine Familie - vom Jüngsten, erst zwei, bis zur 80 Jahre alten Großmutter.
- 22. September 2024
Iran: Über 50 Tote nach Gasexplosion befürchtet
Erneut sorgt ein Gasleck im Iran für eine Katastrophe. In einem Kohlebergwerk kommen mindestens 34 Arbeiter ums Leben. Die Opferzahl dürfte laut Angaben des Innenministers noch deutlich ansteigen.