Fünf Tage nach der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio ist in der Nacht zum Sonntag ein 26-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden. In der Wohnung des syrischen Staatsangehörigen stellten Spezialeinheiten bei ihrem Zugriff kurz nach Mitternacht zwei Messer sicher. Sie kämen als mögliche Tatwaffe infrage, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg am Sonntag mit. «Die Ermittlungen zu den Hintergründen und zum Motiv der Tat dauern an.» Einzelheiten dazu wurden nicht bekannt. Bei dem Angriff am Dienstagabend waren vier Menschen mit einer Hieb- und Stichwaffe schwer verletzt worden - ein 21-Jähriger schwebt noch immer in Lebensgefahr. An diesem Montag soll der Beschuldigte unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Zugriff sei zwei Männern zu verdanken, die sich am Samstagnachmittag gemeinsam an die Polizei gewandt hätten, teilten die Ermittler mit. Nach dem Verdächtigen war seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet worden. Seine Wohnung soll in unmittelbarer Nähe des Tatorts liegen. Zuerst hatte die «Bild» darüber berichtet. Für die Bewohner der Ruhrgebietsstadt, die in den vergangenen Jahren schon öfter als Kriminalitätsbrennpunkt für Negativ-Schlagzeilen und Beunruhigung gesorgt hatte, ist die Nachricht von dem kurz nach Mitternacht gelungenen Zugriff eine große Erleichterung. Die Sorge, dass ein Messerstecher tagelang frei herum läuft, war eine Belastung - auch, wenn NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bereits einen Tag nach der Tat etwas Entwarnung mit der Feststellung signalisiert hatte: «Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt.» Dennoch lag das Motiv des Verbrechens auch am Sonntag zunächst noch völlig im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft beschränkte sich auf wenige Informationen. Seit Tagen wurde spekuliert, ob die Bluttat im Fitnessstudio mit einem weiteren immer noch ungeklärten Verbrechen zusammenhängen könnte, das sich Ostersonntag ereignet hatte - ebenfalls in der Duisburger Innenstadt. Am 9. April war ein 35-Jähriger mit einer großen Zahl an tödlichen Stich- und Schnittverletzungen auf der Straße gefunden worden. Bekannte fanden den Mann, der kurz zuvor eine Party verlassen hatte. «Bislang gibt es keinen Verdacht, dass der Beschuldigte auch in Zusammenhang mit der Tat von Ostern stehen könnte», teilte Mc Culler der dpa mit. «Wir ermitteln aber auch insoweit in alle Richtungen und überprüfen Zusammenhänge.» Nach dem jetzt festgenommen Tatverdächtigen hatte die Duisburger Mordkommission seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet. Ob der bärtige Beschuldigte, wie zuvor von der «Bild» berichtet, von Nachbarn erkannt und von einem Spezialeinsatzkommando in seiner Wohnung überwältigt wurde, wollte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht kommentieren. Von den vier Opfern der Attacke im Fitnessstudio waren am Wochenende außer dem lebensgefährlich verletzten 21-Jährigen noch zwei 24-Jährige im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Lediglich ein 32-jähriger Verletzter konnte mittlerweile aus der Klinik entlassen werden. Ob sie Zufallsopfer waren, blieb zunächst unbeantwortet.Motiv ist unklar
Fahndung auch mit Fotos
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Zugriff nach Attacke in Duisburger Fitnessstudio
Eine bislang völlig unerklärliche Bluttat in einem Fitnessstudio in Duisburg trifft vier Opfer - fünf Tage später hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen gefasst.
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