Nach dem Abschluss der Vorverhandlungen für ein globales Abkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt haben sich Naturschutz- und Umweltorganisationen mit dem Ergebnis unzufrieden gezeigt. Es seien kaum Fortschritte erzielt worden, teilten unter anderem Greenpeace und der Worldwide Fund for Nature (WWF) zum Abschluss der einwöchigen UN-Konferenz zu einem neuen Weltnaturabkommen in Kenias Hauptstadt Nairobi mit. Die Vorbereitungskonferenz lasse die wichtigsten Fragen unbeantwortet, sagte Thilo Maack, der Koordinator Biodiversität bei Greenpeace Deutschland. «Nairobi war ein Flop. (...) Es klafft eine Riesenlücke zwischen hochtrabender Rhetorik für den Schutz der Natur und dem Stand des Verhandlungstexts», so Maack. Es brauche dringend einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung und einen Beschluss zur Bereitstellung ausreichender Ressourcen und Finanzmittel. Der WWF sprach von einem «fatalen Stillstand» bei den Verhandlungen. Nach wie vor mangele es an ambitionierten Verpflichtungen der reichen Länder im globalen Norden, darunter auch Deutschland, für die internationale Finanzierung zur Unterstützung der ärmeren Länder im globalen Süden, sagte Florian Titze, Experte für internationale Politik beim WWF Deutschland. Eigentlich sollte das Treffen eine Grundlage für einen ambitionierten Vertrag der UN-Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) im Dezember im kanadischen Montreal bilden. Der Mangel an Fortschritt gefährde nun das Ergebnis des gesamten Prozesses, warnte die amerikanische National Geographic Society. «Die Länder sind nicht nur nicht vorangekommen. In einigen Fällen drohen neue Meinungsverschiedenheiten, den Prozess in die entgegengesetzte Richtung zu lenken.» Die Regierungen hätten teilweise «gute Fortschritte» und Konsens über mehere Ziele erreicht, sagte das Sekretariat der UN-Konvention für Biologische Vielfalt (CBD). Am Ende der Konferenz hätten die Delegierten einen globalen Plan vorgelegt, um den stetigen Biodiversitätsverlusts zu bremsen. «Diese Anstrengungen sind beträchtlich, obwohl wir anerkennen, dass der Text zusätzliche Arbeit erfordert», sagte CBD-Exekutivsekretärin Elizabeth Maruma Mrema. Sie forderte die Parteien auf, sich in den nächsten Monaten «intensiv mit dem Text auseinanderzusetzen, einander zuzuhören und einen Konsens zu suchen». Ein beträchtlicher Arbeitsaufwand sei erforderlich, um den Text so voranzubringen, dass er im Dezember in Montreal verabschiedet werden könne. Der ursprünglich in China geplante 15. Weltnaturgipfel findet vom 5. bis 17. Dezember in Montreal statt. Die Entscheidung für den Ortswechsel war angesichts der anhaltenden pandemischen Lage in China gefallen.WWF: «Fataler Stillstand»
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Naturgipfel: Umweltorganisationen unzufrieden nach Konferenz
Naturschutz- und Umweltorganisationen bezeichnen die Vorverhandlungen für ein neues Weltnaturabkommen als Flop. Auch die Veranstalter geben zu: Es gibt noch viel Arbeit.
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