18. Januar 2024 / Aus aller Welt

Überraschungsfund: sehr seltenes Mineral entdeckt

Humboldtin ist nach dem Naturforscher Alexander von Humboldt benannt. Es ist ein sehr seltenes Mineral. Nun ist es durch Zufall in Bayern aufgetaucht.

von dpa

Etwa haselnussgroße Brocken des äußerst seltenen Minerals Humboldtin haben Fachleute in einer Gesteinssammlung im Norden Bayerns entdeckt. Bisher seien weltweit nur an wenigen Stellen winzige Kristalle gefunden worden, erläuterte der Leiter des Geologischen Dienstes im Landesamt für Umwelt, Roland Eichhorn, in Hof. Zusammen würden diese in etwa einen Schneeball ergeben, der in eine Hand passe. «Und wir haben nun einen zweiten Schneeball gefunden.»

Das Humboldtin ist nach dem Naturforscher Alexander von Humboldt benannt. «Es ist der Cyborg unter den Mineralien», sagte Eichhorn. Es bestehe aus Kohlenstoff und Wasser wie alles Leben auf der Erde - enthalte aber gleichzeitig auch Eisen.

Gesucht und gefunden - in 130.000 Exponaten

Dass sich diese Seltenheit in der Gesteinssammlung in Oberfranken befindet, war seinen Angaben nach lange nicht bekannt. Aktuell digitalisieren Mitarbeitende das Archiv der Sammlung. Dabei stießen sie auf einen 75 Jahre alten Brief, der von dem Mineral berichtet. Im Katalog war es allerdings nicht verzeichnet. Also durchsuchte das Team die gesamte Sammlung mit 130.000 Exponaten. In einer kleinen Schachtel entdeckte es schließlich die gelben Brocken samt Etikett.

Analysen im Labor ergaben, dass es sich tatsächlich um Humboldtin handelt. Dieses stammt laut Eichhorn aus einem Braunkohlerevier bei Schwandorf in der Oberpfalz - und wird den Forschern vermutlich weiter Rätsel aufgeben. Der Braunkohle-Abbau wurde aufgegeben, das Gebiet in den 1980er Jahren mit Wasser gefüllt. «Es gibt keine Möglichkeit mehr, die Stelle zu untersuchen, um Indizien zu bekommen, wie das Humboldtin entstanden ist», sagte Eichhorn.

Mineralien-Fans werden aber eine Gelegenheit bekommen, es zu bewundern: Auf der größten europäischen Mineralienmesse im Oktober 2024 wird es am Stand des Geologischen Dienstes zu sehen sein.


Bildnachweis: © Kemner/LfU/dpa
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