27. Juni 2023 / Aus aller Welt

Auch bei Delfinen gibt es «Baby Talk»

Wer mit Babys oder Kleinkindern spricht, ändert instinktiv Aussprache und Tonhöhe. Doch nicht nur Menschen benutzen «Baby Talk».

von dpa

Hohe Stimme, deutlich Aussprache und längere Pausen zwischen Wörtern: Wenn wir mit Babys oder Kleinkindern reden, ändern wir instinktiv unsere Art zu Sprechen und die Tonhöhe. Doch nicht nur Menschen benutzen den sogenannten Baby Talk. Auch Delfine kommunizieren mit ihrem Nachwuchs anders als mit ausgewachsenen Tieren, wie ein internationales Forscherteam im Fachblatt «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS») schreibt. Demnach verändern Große Tümmler (Tursiops truncatus) ihre charakteristischen Pfiffe, wenn sie mit ihren Kälbern kommunizieren.

Als «Baby Talk», manchmal auch Babysprache oder Motherese genannt, bezeichnen man die typische Art und Weise, wie Menschen mit einem Baby oder Kleinkind reden. Die besondere Art zu sprechen kann Studien zufolge unter anderem beim Spracherwerb helfen. Bei Tieren gebe es nur sehr wenige Belege für ein ähnliches Verhalten, schreiben die Forscherinnen und Forscher, die in den USA, Italien, Großbritannien und Dänemark arbeiten, in «PNAS».

Schaffung einer emotionalen Bindung

Bei Delfinen zeige sich der «Baby Talk» durch veränderte Pfiffe. Diese Pfiffe können sich durch teils ausgeprägte Anpassungen der Frequenz sehr unterscheiden. Damit ähneln sie zum Teil der Funktion menschlicher Sprache. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die besondere Kommunikation der Delfinmütter mit dem Nachwuchs dazu dienen könnte, die Aufmerksamkeit zu erhöhen, eine emotionale Bindung zu schaffen und das stimmliche Lernen der Kälber zu fördern.

Eine Population von Großen Tümmlern im Sarasota Bay, einer Lagune an der Westküste des US-Staates Florida, wurde von den Forschern um Laela S. Sayigh untersucht. Die Delfine wurden dafür vorübergehend eingefangen. Die Mütter wurden dann abwechselnd mit ihren Kälbern oder anderen ausgewachsenen Tieren zusammengeführt. Bei den Zusammenführungen tauschten Kälber und Mütter fast ununterbrochen Pfiffe aus. Die Forscher bemerkten dabei, dass die Mütter Pfiffe mit signifikant höheren Maximalfrequenzen und größeren Frequenzabweichungen von sich gaben, wenn sie mit ihren Kälbern zusammen waren.


Bildnachweis: © Owen Humphreys/PA/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Partner News

Am 01.09.2024 haben wir für euch einiges zu bieten: XXL Hüpfburg, Parcours, Beratung, tolle Give aways & mega viel Spaß für die ganze Familie!

weiterlesen...
Bergisch Gladbach

Das Programm für das Veedelsfest in Refrath am 31.08.2024 steht! Endecke jetzt alle Highlights des Festes in unserer Übersicht!

weiterlesen...
Rheinisch-Bergischer Kreis

Entdecke „Burscheid liest“: Eine Woche voller Lesungen, Workshops und Events rund um Literatur vom 1. bis 8. September 2024

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Am Neujahrstag wurde die japanische Region Noto von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Noch heute sind die Folgen zu spüren. Jetzt halten erneut Naturgewalten die Bewohner in Atem.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Manche haben stundenlang darauf gewartet, dass sich die Pforten zum Oktoberfestgelände öffnen. Jetzt ist es so weit.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Am Neujahrstag wurde die japanische Region Noto von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Noch heute sind die Folgen zu spüren. Jetzt halten erneut Naturgewalten die Bewohner in Atem.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Manche haben stundenlang darauf gewartet, dass sich die Pforten zum Oktoberfestgelände öffnen. Jetzt ist es so weit.

weiterlesen...